Das Licht des Lebens

Dr. med. Andres Bircher
Licht bedeutet Leben. Die Strahlung der Sonne reicht von den harten Röntgenstrahlen bis hin zu den langen Radiowellen.

Gleich einer Riesensymphonie überflutet das Sonnenlicht die Erde mit ihrer komplexen Information, die für das Entstehen, die Erhaltung und die Regeneration von Lebewesen verantwortlich ist. Über die Photosynthese und durch direkte Einstrahlung gelangt diese Information in alle Lebewesen und wird in den Zellkernen gespeichert und nach dem LASER-Prinzip rhythmisch verstärkt. So sind die lebenden Zellen durchströmt von für uns unsichtbarem ultraviolettem Licht als Träger biologischer Information. 1923 hat der ukrainisch-russische Zellbiologe Alexander Gurwitsch den direkten Einfluss der UV-Lichtstrahlung auf die Zellteilung, das Wachstum und das Entstehen der Formen nachgewiesen und ein morphogenetisches Feld postuliert. 1981 veröffentlichte Ruppert Sheldrake an der Universität Cambridge ergänzende Forschungen. Diese bestätigen die Existenz eines morphogenetischen Feldes, welches zusätzlich zu den Genen die Formgebung von Lebewesen und deren Verhalten bestimmt. Dieses Feld wird durch die Sonnenlichtstrahlung täglich regeneriert.

Die ärztliche Kunst der Sonnenlichttherapie der Tuberkulose und vieler anderer Infektionen und Krankheiten durch tägliche, sorgsam dosierte Sonnenbäder wurde in unzähligen Sanatorien praktiziert. Wissenschaftliche Studien bestätigten deren erstaunliche Wirkung. Dann kam der 2. Weltkrieg, entdeckte man die Antibiotika und diese ärztliche Kunst ging weitgehend verloren. Doch an manchen Universitäten, besonders in Russland, wurde die Erforschung der Wirkung des Lichtes fortgesetzt:

Eine regelmässige Einwirkung ultravioletten Lichtes, das dem Sonnenlichtspektrum entspricht, senkt den Blutdruck, den Blutzuckerspiegel der Diabetiker und den Cholesterinspiegel. Regelmässige Besonnung der Haut vermindert die Fettdepots des Körpers und erhöht die Muskelmasse. Durch Stimulation des Enzyms Glykogensynthetase erhöht UV-Licht die Speicherung von Glykogen (tierische Stärke) in der Leber und im Muskelgewebe, das dem Menschen als Energiereserve dient. UV-Licht erhöht den Sauerstoffgehalt (pO2) des Blutes und die Auswurfleistung des Herzens. Bei Allergien, Neurodermitis und Asthma bringt Sonnenbestrahlung bedeutende Erleichterung. Die Lymphozyten sorgen für die Bekämpfung von Krebs, Tuberkulose und Viruskrankheiten. In der Zeit der Lichttherapie der Tuberkulosesanatorien wurden die Patienten mit Darmtuberkulose zu 75% geheilt. Durch UV-Licht bilden sich mehr Lymphozyten. Diese bilden Interferon, das gegen verschiedene Krebsarten, einschliesslich Karzinome, Sarkome, Morbus Hodgkin, Knochenkrebs, multiples Myelom und Leukämie wirksam ist. Licht hellt die Stimmung auf und fördert das Selbstvertrauen. Bei hohem Vitamin D3-Spiegel halbiert sich das Risiko für einen Herzinfarkt und für die Alzheimerdemenz. Interessant ist, dass nachgewiesen wurde, dass Vitamin D3, das durch Licht in der Haut gebildet wird, gegen Osteoporose weit überlegen ist gegenüber dem oral aufgenommenen Vitamin D3.  Eine zehn minütige Bestrahlung mit UV-B Licht 1-3 Mal pro Woche reduzierte in verschiedenen Studien die Häufigkeit von Erkältungen um 27,9-40,3%. Eine Untersuchung an 800 Kindern zeigte, dass sie im Winter weit häufiger an Zahnkaries litten als Sommer. Eine andere Studie mit rund 94‘000 12 bis 14 jährigen Jungen zeigte, dass das Auftreten von Zahnkaries mit der Sonnenscheindauer des Ortes, an dem sie lebten, korrelierte: bei über 3000 Stunden Sonnenschein fand man im Mittel 2,9, bei unter 2000 Sonnenscheinstunden 4,9 Löcher pro Jahr in den Zähnen. In Tierversuchen wurde gezeigt, dass regelmässige Sonnenbestrahlung die Ausscheidung von Giftstoffen und Blei verdoppelt. Über die Augen reguliert das Sonnenlicht den Hormonhaushalt. Regelmässiges Sonnenbaden und Aufenthalt im Freien reguliert den Monatszyklus. Ein bewölkter Himmel reduziert die Lichtwirkung lediglich um 20%. Dagegen findet man in beleuchteten Räumen im Vergleich zu Schattenplätzen im Freien nur noch 10% Lichtwirkung. Ein Weg zum Licht, der sich lohnt.                                               

Tipp:
Gehen Sie täglich und möglichst lange im Freien. Nehmen Sie oft ein Sonnenbad, ohne Sonnenschutzcreme, nicht in den Mittagsstunden und bei schattenbedecktem Kopf und nicht länger als 20 Minuten pro Körperseite. Ernähren Sie sich 3 x täglich mit hohem Anteil frischem Obst, Rohgemüse, Mandeln und Nüssen und nur wenig gekochter und tierischer Nahrung. Damit schützen Sie sich wirksamer vor Krebs und dem malignen Melanom als mit Sonnenschutzcremen, deren Gehalt an Para-Aminobenzoesäure die schädliche Wirkung von UV-A Strahlung verstärkt.

Handbuch 10 | Ordnungsgesetze