Diabetes

Dr. med. Andres Bircher
Für manche Gesunde ist es schwierig, die Not derjenigen Menschen zu verstehen, die an Diabetes erkrankt sind.

Tiefer Ernst dringt auf einmal in die jugendliche Unbeschwertheit ein: ,, eine ganz neue, grosse Verantwortung gegenüber sich selbst, seiner eigenen Gesundheit.  Der juvenile Diabetes oder Typ I Diabetes tritt in der Regel im Kindes- oder Jugendalter auf, heute aber immer häufiger auch im Erwachsenenalter.  Eine früh beginnende Zerstörung der Langerhansschen Zellen der Bauchspeicheldrüse, die als einzige Zellen unseres Organismus das Hormon Insulin bilden können, mit Bildung von Autoantikörpern gegen diese Zellen, gilt als Ursache. In der Familie kam dann meistens oft Diabetes vor. Diabetesmedikamente nützen hier nichts. Sorgsame Diät und die kontrollierte tägliche Injektion von Insulin sind unumgänglich. Anders beim Typ II Diabetes, früher „Altersdiabetes“ genannt“. Er tritt heute schon bei jungen Menschen, manchmal bereits bei übergewichtigen Kindern auf. Ein ständig erhöhter Insulinbedarf, eine ständige Überlastung der Insulinbildenden Zellen führt ganz allmählich zu deren Erschöpfung und Untergang. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die Zellmembranen für Glucose durchgängig macht. Die Stresshormone Adrenalin, Cortisol und Glucagon heben den Blutzuckerspiegel an. Damit trägt die alltägliche Unruhe, Unrast, Angst und Stress zu Diabetes bei.  Noch wichtiger aber ist die Ernährung. Nicht alle Arten von Zucker benötigen Insulin, um die Zellen als Nahrungsstoff zu erreichen, so zum Beispiel der Fruchtzucker (Fructose). Fructose braucht kein Insulin zu seiner Verwertung, doch wird er viel langsamer aus dem Darm aufgenommen als die Glucose und kann in grosser Menge zu Verdauungsstörungen führen. Fructose wird als Geschmacksverstärker fast allen industriell zubereiteten Nahrungsmitteln beigesetzt.  Da die Fruktose zu ihrer Verwertung kein Insulin benötigt, erzeugt sie kein Sättigungsgefühl. Das ist einer der Gründe für die heute fast allgemeine Fettleibigkeit der Menschen, die sich mit industriell verkünstelten Fertigprodukten und Fast - Food – Artikeln zu ernähren pflegen.

10 Jährige Kinder, die 70 Kilogramm wiegen werden immer häufiger gesehen. Sie leiden sehr. Sie werden um ihre Unbeschwertheit, um das jugendliche Wohlbefinden betrogen und riskieren heute schon im Jugendalter an Diabetes und anderen degenerativen Leiden des älteren Menschen zu erkranken. Ist einmal der Diabetes da, so ist es nach unserer Erfahrung ganz wichtig, die Ernährung grundsätzlich umzustellen. Rohe pflanzliche Nahrungsmittel ernähren ökologisch. Sie benötigen fast gar kein Insulin bei ihrer Aufnahme und erzeugen keine sinnlose Überlastung des Stoffwechsels mit Zucker- Eiweiss- und Fettstoffen, mit denen der Organismus in solcher Menge nichts anfangen kann. Süsses Obst hebt den Glukosespiegel etwas an, sodass es sorgsam dosiert genossen werden muss; nicht aber das Rohgemüse. Die einfach, aber richtig zubereitete Rohkost begleitet von Ruhe und Lebensordnung ist das wichtigste Therapeutikum für alle, die an Diabetes erkrankt sind. Sie führt rasch  zu einer  drastischen Senkung des  Insulinbedarfs, der es dem Typ II-Diabetiker in guter Zusammenarbeit mit seinem Hausarzt oft möglich macht, die Insulininjektionen los zu werden und antidiabetische Medikamente zu senken. Nur so können auch die schweren Folgekrankheiten des Diabetes vermieden werden. Ein Weg, der sich lohnt.

Tipp:
(Mit Ihrem Hausarzt abzusprechen): Nach 2 Tagen Frischsaftfasten vier Tage Rohkost. Am Wochenende etwas Gemüse- und Kartoffelbeilage mit Frischkräuterquark. Ab Montag wieder Frischsaftfasten, dann Rohkost, dann Beilage und so fort, bis Sie Ihr Idealgewicht erreicht haben. Sie werden sich wohl und gesund fühlen, wie nie zuvor.

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