Multiple Sklerose ist heilbar

Dr.med. Andres Bircher
Die multiple Sklerose (MS), auch Enzephalomyelitis disseminata (ED) genannt, ist eine chronisch-entzündliche Krankheit, bei welcher die Markscheiden oder Myelinscheiden, die isolierende und schützende Schicht um die rasch leitenden Nervenfasern im zentralen Nervensystem, angegriffen werden.

Die Häufigkeit (Prävalenz) dieses neurodegenerative Leidens hat in allen industrialisierten Ländern massiv zugenommen. Jeder 750. Deutsche erkrankt an MS und doppelt so viele Frauen wie Männer. Bei dieser Krankheit findet man, in der weissen Substanz von Hirn und Rückenmark eingestreut, vielfache (multiple) Entzündungsherde, eine massive destruktive Entzündung in den Myelinscheiden der Nervenbahnen. Meist beginnt die multiple Sklerose mit Krankheitsschüben mit Ausfallserscheinungen, die sich anfangs zurückbilden, da das Nervensystem die Schäden zum Teil reparieren kann. 0ft erst nach Jahren dringen die Schäden bis in die innersten Nervenfasern (Axone) vor, so dass die Nervenbahnen zerstört bleiben. Durch kernspintechnische Bildgebungsverfahren wurde gezeigt, dass bei der MS zudem diffus im ganzen Gehirn Nervenzellen (Neurone) zu Grunde gehen, dies sogar bevor erste Lähmungen auftreten. Da die Entzündungsherde überall im zentralen Nervensystem entstehen können, kann die Multiple Sklerose fast jedes neurologische Symptom erzeugen. Sehstörungen mit Minderung der Sehschäfte (Retrobulbärneuritis) und Störungen der Augenbewegungen (internukleäre Ophthalmoplegie) gelten als typisch, jedoch können sie auch andere Ursachen haben.

Viele Ursachen müssen zusammenkommen, bis die Krankheit ausbricht. Einig ist man sich, dass die MS keine Erbkrankheit im eigentlichen Sinne ist. Viele genetische Varianten wurden gefunden, die aber alle im Zusammenhang mit dem Immunsystem stehen. Verwandte 1. Grades eines MS-Kranken werden zu 3%, 2. Grades zu 1% und 3. Grades zu 0,9% ebenfalls Krank. MS ist nicht ansteckend. Trotzdem hat man lange vergeblich nach einem Infektionserreger gesucht. Bakterielle Erreger können Schübe auslösen, so Chlamydien, Spirochäten, Rickettsien, Streptokokkus mutans und die Vogeltuberkulose. Doch sind diese Infektionen auch mit diversen Autoimmunkrankheiten assoziiert. Infektionen aktivieren Interleukine (Botenstoffe zwischen weissen Blutkörperchen) und diese können auch ins Gehirn gelangen und dort Entzündungsreaktionen aktivieren. Es ist durchaus denkbar, dass Infektionen MS auslösen, wenn das Gehirn durch neurodegenerative Prozesse, verursacht durch Fehlernährung, Nerotoxine und oxydativen Stress bereits vorgeschädigt war. Vitamin D-Mangel ist sehr verbreitet. Hohe Vitamin-D Spiegel senken das Risiko an Multipler Sklerose zu erkranken. Zahlreiche Studien aus der ganzen Welt warnen vor der Gefährlichkeit des Quecksilbers. Dieses ist in Amalgamfüllungen zu 50% und in Impfstoffen in hoher Konzentration vorhanden. MS-Patienten haben wesentlich mehr Karies und Amalgamfüllungen als Vergleichspersonen ohne MS und die geographische Verteilung von Karies und MS deckt sich. In der Hirnflüssigkeit von Patienten mit Amalgamfüllungen wurden 8 Mal höhere Quecksilberkonzentrationen gefunden als bei Menschen ohne Zahnamalgam. Die Zusammensetzung der Eiweisse in der Hirnflüssigkeit veränderte sich bei MS-Patienten nach der Amalgamentfernung drastisch positiv. Ganz wichtig ist zu beachten, dass das hochtoxische, organisch gebundene Methylquecksilber überwiegend aus der Nahrung aufgenommen wird, hauptsächlich durch den Verzehr von quecksilberhaltigem Fisch. Die meisten Fischprodukte, besonders aber Fischkonserven wie Thunfisch, Lachs oder Sardellen enthalten viel Quecksilber. Umwelttoxine, wie Pestizide, zinnhaltige Sporttextilien und Kuscheltiere, organische Lösungsmittel, Holzschutzmittel und elektromagnetische Belastungen sind wichtige weitere Ursachen für die multiple Sklerose. 

Seit 2 Jahrzehnten mehren sich wissenschaftliche Arbeiten zum Einfluss der Ernährung auf das MS-Risiko. Viel Kochsalz fördert Entzündungsvorgänge, erhöht die Krankheitsaktivität und verschlechtert die Prognose der der multiplen Sklerose. Übergewicht ist mit erhöhtem Homocysteinspiegel assoziiert und erhöhtem Risiko für MS, Morbus Parkinson und die Alzheimerkrankheit. Eine Ernährung mit tierischer Nahrung erhöht das MS-Risiko signifikant und verschlechtert deren Verlauf. Eine Nahrungsergänzung mit Omega-3 Fettsäuren vermindert das Risiko bedeutend. Eine grosse Anzahl von Studien hat gezeigt, dass eine Ernährung im Stil westlicher Industrieländer, mit viel Kochsalz, tierischem Fett, rotem Fleisch, zuckerhaltigen Getränken, gebratenen und frittierten Speisen, Mangal an „Ballaststoffen“ und Bewegungsarmut das MS-Risiko wesentlich erhöht und die Prognose massiv verschlechtert. Zudem wird heute die durch Fehlernährung gestörte Darmflora als äusserst wichtige Ursache für die Multiple Sklerose betrachtet. Abbauprodukte gewisser gesunder Darmbakterien sind für das Nervensystem ganz wichtig. Menschen mit Fehlernährung und ungeordneter Lebensweise leiden an oxydativem Stress. Bei MS-Patienten sind die Superoxydradikale (R.O.S.) im Blut erhöht. Melatonin schützt die Hirnzellen vor deren Untergang. Sein Mangel durch fehlenden Vormitternachtsschlaf gilt heute als wichtige Teilursache für MS.  Die Wissenschaftler haben heute die Komplexität der Ursachen der MS erkannt und die amerikanische Neurologenfachärztegesellschaft empfiehlt eine Pflanzenbasierte, fettarme Diät. Seit über 100 Jahren werden am medizinischen Zentrum Bircher-Benner MS-kranke Menschen durch eine individuell und sachkundig auf sie abgestimmte vegetabile Frischkostdiät (Rohkost), sorgsame Entgiftung und Lebensordnung geheilt. Dies ist zuverlässig möglich, so lange noch keine bleibenden Schäden aufgetreten sind. Aber auch in späteren Stadien kann der Verlauf massiv verbessert werden. Eine Therapie, die sich lohnt.      

Tipp:
Schäden, die zu neurodegenerativen Krankheiten, multipler Sklerose, Morbus Parkinson oder Alzheimerkrankheit führen, entstehen lange vor dem Krankheitsausbruch. Lassen Sie sich toxikologisch untersuchen und beginnen Sie frühzeitig die Verhütung. Im Bircher-Benner Handbuch Nr. 1 finden Sie alle für Sie wichtigen Informationen und praktische Anleitung hierzu.

Handbuch 1 | Ordnungsgesetze